Neben den harten Fakten zu Ausbildung, Berufserfahrung und besonderen Kenntnissen sollte im Lebenslauf auf Platz für persönliche Hobbys und Interessen sein. Personaler und Entscheider können so einen kleinen Eindruck davon bekommen, was der Kandidat in seiner Freizeit so treibt. Inzwischen sind allerdings auch die angegebenen Hobbys im Lebenslauf oft instrumentalisiert, um den Lesern Botschaften zwischen den Zeilen zu übermitteln. Mit ausgefallenen Interessen werden Kreativität, Spontanität, Führungsstärke und weitere Eigenschaften vermittelt. Wenn man hier zu sehr im Klischee bleibt werden die angegebenen Interessen bestenfalls ignoriert.
Interessen im Lebenslauf – das ist sicherlich keine Pflichtangabe. Es ist also besser, sie wegzulassen, ehe man anfängt sich irgendwelche ausgefallenen und interessanten Hobbys auszudenken. Im Personalgespräch könnten Rückfragen zu den angegebenen Tätigkeiten kommen. Das kann schnell unangenehm werden.
Extreme Hobbys
Wer sich für die Nennung seiner Lieblingsbeschäftigungen im Lebenslauf entscheidet, der sollte aber bei sehr extremen Hobbys Acht geben. Abenteuerliche Sportarten können zum Beispiel den Eindruck vermitteln, dass der Kandidat in einem normalen Bürojob schnell gelangweilt ist und irgend eine Form der Abwechslung braucht. Das kann für Personaler und Entscheider ein negatives Signal sein.
Mannschaftssportarten
Auf den ersten Blick ist die Angabe von Mannschaftssportarten im Lebenslauf sicherlich eine gute Sache. Zwischen den Zeilen kann man so die eigene Teamfähigkeit und das soziale Verhalten vermitteln. Bei so manchem Personaler wird eine Mannschaftssportart als Hobby aber eher negative Vorstellungen hervorrufen. Die Verletzungsgefahr ist zum Beispiel bei Handball, Fußball oder Basketball recht hoch. Der Personaler bzw. der zukünftige Chef könnte also potentielle Fehlzeiten in der Zukunft befürchten.
Einfach unpassend
Die angegebenen Interessen können auch einfach unpassend sein und so für Unverständnis oder gar Gelächter sorgen. Man stelle sich einen Kandidaten vor, der sich bei Greenpeace bewirbt, als Hobby aber Speedbootfahren angibt. Das kann nicht funktionieren. Eine negative Einschätzung könnte auch ein Kandidat erfahren, der sich als Hausmeister bewirbt, in den Hobbys aber Astrophysik stehen hat. Schnell entsteht hier ein falscher Eindruck.
Soziales Engagement
Soziales Engagement ist eines der beliebtesten Symbole / Deutungen, das über die angegebenen Interessen im Lebenslauf vermittelt werden soll. Wer freiwillig ein Ehrenamt begleitet, sich in sozialen Einrichtungen einbringt oder auf andere Weise seine Zeit und seine Fähigkeiten der Gesellschaft zur Verfügung stellt, der drückt damit aus, dass er nicht nur aus reinem Egoismus handelt.
Interessem im Lebenslauf ausdrücken:
- Interessen am Ende
Die Aufteilung sollte klar sein. Wenn private Interessen im Lebenslauf untergebracht werden, dann ganz am Ende und nicht in der Ausführlichkeit, in der relevante Berufs- und Ausbildungs-bezogene Inhalte erläutert werden.
- Nicht zu dick auftragen
Kernphysik, Armenspeisung zu Weihnachten, Marathon – wie in anderen Bereichen der Bewerbung sollte man auch hier nicht zu dick auftragen. Bei so manchem Leser können auffällige Hobbys auch den Eindruck von Überheblichkeit und Arroganz vermitteln.
- Nur die Wahrheit
Auf keinen Fall sollte man bei den angegebenen Hobbys lügen, um sich interessanter zu machen. Das wird spätestens bei unangenehmen Rückfragen zur sprichwörtlichen Falle.
- Lieber weniger als zu viel
Es geht hier sicher nicht darum, alles aufzuzählen, was man in den letzten Jahren mal ausprobiert hat. Wer sich nicht sicher ist, welche Hobbys er nennen soll, der fährt auch gut damit, keine Interessen im Lebenslauf anzugeben.